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Bunte Blumen, grüne Daumen: Florian Fux lässt unsere Stadt aufblühen

Die Blumenpracht rund um den Wasserturm, der Rosengarten im Stadtpark oder die Bienenweiden an den Straßenrändern: Viele Bereiche unserer Stadt tragen die Handschrift von Florian Fux – und begeistern jedes Jahr aufs Neue die Wiener Neustädterinnen und Wiener Neustädter. Wer den größten Garten der Stadt pflegt, hat viel zu erzählen … 👇


Florian Fux ist Absolvent der HBLFA für Gartenbau in Schönbrunn, war danach stellvertretender Leiter des Instituts historische Gärten und zum Beispiel für die Parkanlagen des Schloss Schönbrunn, Belvedere, Hofburg und Augarten verantwortlich. Vor allem ist er aber eines: Naturliebhaber und Gartenbautechniker mit Leib und Seele.

Sie betreuen den größten Garten der Stadt, nämlich die ganze Stadt. Wie kann man sich das Gärtnern im großen Stil einer Stadt vorstellen? Gibt es einen persönlichen Leitsatz?

Es ist eine herausfordernde Arbeit, weil wir sehr viele verschiedene Flächen und Nutzungen haben. Von Parkanlagen bis zum verkehrsbegleitenden Grün. Mein Leitsatz ist, dass wir für die Bewohner der Stadt Erholungsräume schaffen. Damit meine ich aber nicht nur für die Menschen, die hier wohnen. Es geht auch darum, Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu schaffen.

Sie haben Ihre Ausbildung an der HBLFA für Gartenbau Schönbrunn gemacht. Was war Ihre Inspiration, diesen Weg einzuschlagen?

Ich habe mich immer schon sehr viel mit der Natur beschäftigt und mich dafür interessiert. Schon als Kind habe ich gerne mit den Eltern und dem Großvater im Garten mitgearbeitet und mit den Freunden war ich immer im Garten, im Wald oder in der Au unterwegs.

Der Rosengarten ist das Lieblingsplatzerl von Florian Fux. (Foto: Busy Shutters)

Wir sind hier im Rosengarten, im neu gestalteten Stadtpark. Das ist Ihr Lieblingsplatz. Warum? Was macht ihn so besonders?

Für mich ist der Rosengarten ein Herzensprojekt und wir haben hier sehr viel Liebe reingesteckt. Was ihn auszeichnet, sind die vielen Lebensräume für Insekten und Kleinstlebewesen und die vielen verschiedenen Pflanzen. Ich sitze hier auf einer der vielen Steinmauern, mit vielen Nischen, in denen sich Tiere zurückziehen können. Es gibt zum Beispiel Katzenminze, Rosmarin und Steppensalbei, viele verschiedene Rosensorten oder auch den wolligen Ziest. Also viele heimische Sorten, die von Insekten und Bienen sehr gut angenommen und angeflogen werden.

Gibt es vielleicht auch einen Tipp, für eine „geheime“ Ecke, um die Natur in unserer Stadt zu genießen?

Es gibt viele geheime Ecken in unserer Stadt, wo nicht so viel los ist und wo die Natur noch Natur ist. Da denke ich zum Beispiel an die Schmuckerau. Was mir aber auch sehr gut gefällt und wo ich manchmal auch meine Mittagspause verbringe, ist im Akademiepark, im Bereich des Fohlenhofes bei der Picknickwiese. Da gibt es mehrere große Eichen und im Sommer ist das ein echt schöner Ort.

Sind Sie in unserer Stadt schon auf Tiere getroffen, die Sie hier nicht erwartet hätten?

Ja, das passiert immer wieder. Auch hier im Stadtpark. Da konnten wir zum Beispiel einmal beim Teich einen Eisvogel beobachten. Es kommen immer wieder besondere tierische Besucher in unsere Parks.

Was sind Ihre 3 Lieblingsprojekte der letzten 4 Jahre, in denen sie die Abteilung Grünraum leiten?

Das sind natürlich 3 Projekte im Stadtpark, der Rosengarten, der revitalisierte Teich und der Wüstengarten. Was mir aber auch gut gefällt ist, dass wir die Stadt kontrolliert etwas verwildern lassen. Also dass wir nicht mehr so oft mähen, so dass sich über die Jahre Blumenwiesen entwickeln und Lebensräume entstehen.

Der Selfierahmen bei den Kasematten: Eine Idee von Florian Fux (Foto: Busy Shutters)

Vom schwimmenden Adventkranz im Stadtparkteich über Wildblumenwiesen an den Straßenrändern bis zum Selfierahmen bei den Kasematten. Woher nehmen Sie die Inspiration für Ihre Projekte?

Oft beschäftige ich mich lange mit einem Thema und die entscheidende Idee kommt dann ganz unverhofft, am Abend, wenn ich schon zu Hause bin oder wenn ich mit dem Traktor über die Felder fahre. So war es zum Beispiel mit dem Rosengarten. Aber ich bin auch viel unterwegs und schau mir vieles an. Die Idee für die Blumeninseln in der Innenstadt habe ich aus einem Urlaub in Meran mitgenommen. Viel gelernt habe ich natürlich auch in meiner Zeit in Schönbrunn, als stellvertretender Leiter des Instituts historische Gärten mit den Parkanlagen des Schloss Schönbrunn, Belvedere, Hofburg und Augarten.

Das Blütenmeer rund um unseren Wasserturm verzaubert jedes Jahr im Frühling Einwohner und Besucher. Wie gelingt so etwas? Können so etwas nur Profis?

Das gelingt, indem man viele, viele Blumenzwiebel setzt. Natürlich muss man Arbeit reinstecken und die Zwiebel richtig legen, aber dafür muss man kein Profi sein. Wir haben hier zirka 100 Zwiebel pro Quadratmeter und dadurch schauen diese Beete so prachtvoll aus.

Das Blumenmeer rund um unseren Wasserturm (Foto: Busy Shutters)

Was raten sie Menschen, die meinen sie hätten keinen grünen Daumen?

Der grüne Daumen wächst, wie eine Pflanze. Man muss vieles ausprobieren, in Ruhe. So wie auch die Natur ihre Zeit braucht. Man sollte vielleicht nicht damit beginnen, Orchideen zu züchten, sondern zum Beispiel mal Radieschen anbauen. Da hat man schnell Erfolge. Und dann aus den Erfahrungen lernen.

Welche Blumen schenken Sie Ihrer Frau am liebsten? Und „darf“ sie die dann selbst einfrischen? Oder übernehmen Sie das?

Ich schenke ihr gern Wiesenblumen-Sträuße. Wir haben zu Hause eine kleine Landwirtschaft mit vielen Biodiversitätsflächen und wenn ich auf den Feldern unterwegs bin, pflücke ich ihr oft kleine Sträuße. Darüber freut sie sich immer sehr. Und ja, sie darf sie auch selbst einfrischen.

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