Foto: © Busy Shutters

Lisa Bäck: Die Künstlerin, die auf Seidensamt Geschichten erzählt

Die „Velvet Paintings” von Lisa Bäck sind Kunst zum Fühlen und Anfassen. Einzigartige Gemälde, die je nach Perspektive immer neue Bildwirkungen zeigen, begleitet vom sich verändernden Schimmern der Farben. Hier erzählt die Wiener Neustädter Künstlerin, wie sie Gedanken und Gefühle zu Bildern verwebt, so wie auch der Stoff verwoben ist, der ihre Malerei trägt.


„Ich will nicht, dass der Betrachter mein Bild erklärt. Ich will, dass er es fühlt”, sagte der französische Maler Henri Matisse (1869-1954). Und spricht damit Lisa Bäck aus der Seele. Aber, Bilder fühlen? Im Atelier der Wiener Neustädter Künstlerin kann man das – nicht nur im übertragenen Sinn. Angreifen ist hier ausdrücklich erlaubt, denn die Leinwände der Künstlerin sind aus feinem Seidensamt. Und plötzlich geht das Erleben von Kunst weit über das bloße Betrachten der Kompositionen von Farben und Malerei hinaus.

Der „Velvet Touch’s Green” lädt zum be-greifen ein. Ein Touchscreen der besonderen Art!


Während man von einer Seite eines Kunstwerkes zur anderen geht und über Abermillionen zarter Textilhärchen streicht, beginnt sich das Bild zu verändern. Je nach Perspektive zeigen sich immer neue und spannende Bildwirkungen, begleitet von einem sich ständig verändernden Schimmern der Farben.


Jedes, der „Velvet Paintings” ist ein Unikat und nicht reproduzierbar. Die Basis ist weißer Seidensamt, der auf eine Leinwand gespannt ist. Und der Prozess der Entstehung dauert Monate. „Meine Inspiration ist die Natur, mit ihrer ganzen Fülle. Und darin der Mensch und gesellschaftliche Entwicklungen. Und so, verwebe ich Gedanken und Gefühle, wie auch der Stoff verwoben ist, auf dem ich arbeite.”


Wenn Gedanken „sichtbar” werden sollen, beginnt der aufwendige Arbeitsprozess. Lisa Bäck hat die unterschiedlichen Techniken in fast 3 Jahrzehnten ihres Schaffens selbst entwickelt und immer wieder verfeinert. Die jahrhundertealte Ätztechnik etwa wendet Sie freihändig, als zusätzliche dreidimensionale Gestaltungsebene an. Als Farben verwendet die Künstlerin wässrige, selbst hergestellte Lösungen, die in den Seidensamt eindringen und die tiefe Farbkraft bewirken. Ein komplizierter, schichtweiser Vorgang, der viel Erfahrung braucht, um mit Farbmengen und unterschiedlichen Trocknungsstufen zum gewünschten Ergebnis zu gelangen. „Es ist wie die Komposition eines Musikstückes”, erklärt Lisa Bäck. Erst, wenn das Bild im Kopf im realen Gemälde „lebt“, wird das Werk mittels Wasserbedampfung in einem speziellen zylindrischen Gerät fixiert und ist dann durch normale Umwelteinflüsse praktisch unzerstörbar.


Das Atelier von Lisa Bäck ist ein Ort der schönen Künste, Stress und Hast legt man mit dem ersten Blick auf die Bilder automatisch ab. Wie auch in ihren Werken steht hier eines im Zentrum: Raum und Zeit für Erfahrungen. „Meine Besucher schätzen das Leise, das Unspektakuläre, die hohe Qualität des Originals. Zwischen den Gemälden trifft man sich auf einer feinen Ebene, mit viel Tiefe und Gedanken. Wenn gleichgesinnte Menschen in meinen Werken Vielschichtiges entdecken, dann ist das für mich erfüllend, dann ist meine Arbeit getan.”

„Ich freue mich über jeden Besuch kunstinteressierter Menschen”, lädt Lisa Bäck ein. Und die Gäste kommen mittlerweile aus der ganzen Welt in die Neudörfler Straße: Italien, Frankreich, China, Vereinigte Arabische Emirate, Amerika und Reunion. Die unverkennbare Handschrift und die einzigartige künstlerische Sprache von Lisa Bäck sind längst auch in der internationalen Kunstwelt bekannt und hoch geschätzt.


In ihrer Heimat ist Lisa Bäck u.a. Mitglied der Wiener Neustädter Künstlervereinigung, der Berufsvereinigung bildender Künstler, der Kulturvereinigung NÖ, Art-Austria und der IG bildende Kunst. Und es gibt in unserer Stadt auch immer wieder Gelegenheiten, ihre Werke zu bewundern: Zum Beispiel bei der Ausstellung „MENSCHENBILDER“ der Wiener Neustädter Künstlervereinigung in St. Peter an der Sperr von 8. bis 30.11.2025.

Weitere News

Die unsichtbare Welt unter unserer Stadt: Ein Ausflug in die Kanalisation

Die Kanalisation ist das stille Herz unserer Stadt. Sie pumpt und arbeitet an jedem Tag im Jahr, zuverlässig zu jeder Tages- und Nachtzeit. Wenig beachtet, aber maßgeblich verantwortlich für unsere Lebensqualität. In der Stadionstraße steigen wir mit Manfred Holzgethan, stellvertretender Leiter der WNSKS, hinab in die verborgene Welt.

Weiterlesen

Wenn’s um die Wurst geht: Wilczek & Pinzini

Kurze Pause nach dem Mittagsgeschäft für Wolfgang Wilczek und Rinalda Pinzini im Eiscafé LaPiazza am Hauptplatz. Die beiden Traditionsunternehmer plaudern, scherzen und lachen und sie wirken nicht nur wie Freunde – sie sind es auch.

Weiterlesen
Lisa Bäck: Die Künstlerin, die auf Seidensamt Geschichten erzählt - Meine Stadt fürs Leben
Copyright © 2025 Meine Stadt fürs Leben. All rights reserved.
Site by Mad Nice Group GmbH