Wenn Einsatzwille und Durchsetzungsvermögen Namen hätten, wäre ihrer dabei: Stefanie Pfeiffer. Sie hat die Feuerwehr-DNA, sie trägt ihr Scherflein bei.
Die abenteuerliche Geschichte rund um einen herausragenden Entdecker seiner Zeit: Julius Payer, der an der Theresianischen Militärakademie seine Ausbildung zum Offizier erfuhr und für seine waghalsigen Taten sogar mit dem Ritterstand geehrt wurde. Erzählt von Gerhard Geissl vom Stadtarchiv.
Als im Jahr 1871 die Idee zu einer österreichisch-ungarischen Polarexpedition entstand, gab es im hohen Norden noch vieles zu entdecken. Beide Polargebiete waren wissenschaftlich weitgehend unerforscht. Ein kurzer nördlicher Seeweg vom Atlantik in den Pazifik – ein großer Wunsch der Handelsschifffahrt – sollte dringend gefunden werden. Nicht zuletzt motivierte die Hoffnung auf Neuland die Initiatoren des Unternehmens. Allen voran ist der aus Schönau bei Teplitz stammende Julius Payer (1841 – 1915) zu nennen, den später Kaiser Franz Josef für seine waghalsigen Taten mit dem Ritterstand ehrte. Der junge Oberleutnant und Militärgeograf, der an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt seine Ausbildung zum Offizier erfuhr, war Visionär, Kartograf, Alpinist, Gletscherforscher, Künstler und Publizist in einer Person. Erfahrungen im Polarmeer sammelte er bei der zweiten deutschen Polarfahrt in grönländischem Gewässer. Dem talentierten Netzwerker gelang es, mit Hilfe des wohlhabenden Grafen Hans Wilczek (1837-1922), dem ungarischen Adeligen Edmund Graf Zichy (1811 – 1894) und weiteren privaten Sponsoren das Geld für die Expedition aufzubringen. Die Kosten beinhalteten den Bau eines Schiffes, den Ankauf der Ausrüstung, des Proviants und die Bezahlung einer insgesamt 24-köpfigen Mannschaft. Während die Matrosen aus Italien, Istrien und Kroatien stammten, kam Kapitän Carl Weyprecht (1838 – 1881) aus Darmstadt in Deutschland.
Gerhard Geissl vom Stadtarchiv ist Experte für die Österreichisch-Ungarische Polarexpedition (Foto: Michael Weller)
Am 14. Juli 1872 startete im Hafen von Tromsø die Österreichisch-Ungarische Polarexpedition mit nordöstlichem Kurs zur russischen Doppelinsel Nowaja Semlja. Um Mitternacht des 21. August 1872 wurde das Schiff, die Admiral Tegetthoff, auf einer Position von 76° 22´ nördl. Breite vom Eis eingeschlossen und sollte sich aus dieser misslichen Situation nicht mehr befreien können. Das Schiff und seine Besatzung blieben fortan unfreiwillige Passagiere des in nordöstliche Richtung driftenden Packeises. Es folgte ein langer Winter mit Finsternis, großer Kälte, Stürmen und der ständigen Angst, das Schiff könnte vom Packeis zermalmt werden. Gerade als im Sommer 1873 die Befürchtung kursierte, die Expedition drohe zu scheitern, wendete sich mit anhaltender, westlicher Eisdrift das Blatt. Zum einen befand man sich nun in einer geografischen Position, die eine Rettung aus eigener Kraft gestattete und zum anderen erfüllte sich ein Wunschtraum Payers. Am 30. August 1873, um etwa 14.30 Uhr, sichtete die Mannschaft in einer Entfernung von 30 Meilen zwischen Nebelschwaden endlich Land. Payer war nun ganz in seinem Element. Er brachte durch seine Ausbildung und seine Persönlichkeit das Rüstzeug mit, das unisono als „Kaiser Franz Josef-Land“ bezeichnete Archipel zu erforschen und so gut es bei Sturm und Kälte möglich erschien, zu kartografieren. Mit einem sechsköpfigen Team und im Rahmen von drei Schlittenreisen durchquerte er im arktischen Spätwinter 1874 das frostige Inselparadies.
Gerhard Geissl mit Julius Payers Buch zur Nordpolexpedition, das im Archiv lagert (Foto: Michael Weller)
Am 2. April 1874 entdeckte das Expeditionsteam eine markante Insel, der Payer in Erinnerung an seine Ausbildungszeit an der Theresianischen Militärakademie den Namen „Insel Wiener Neustadt“ gab. Tags darauf erreichten sie den nordwestlichen Küstenabschnitt, den Payer wegen seiner hoch aufragenden und imposanten Berge „Kap Tyrol“ nannte. Schneefall behinderte den Weitermarsch, sodass die Gruppe die Zeit bis zum 4. April im Zelt verbringen musste. Bei der Rückreise besuchten sie erneut die Insel Wiener Neustadt, um das Kap näher in Augenschein zu nehmen. Payer war von diesem Gebirgsmassiv tief beeindruckt: „Wenige Meilen vor uns erhoben sich, von zerrissenen Gletschern umflossen, die ungeheuren Felsenkegel der Insel Wiener Neustadt; es war nicht zu bezweifeln, dass die Ersteigung eines dieser Berge die wichtigsten Aufschlüsse gewähren musste … und am 18. April standen Haller [Payers Tiroler Bergkamerad, Anmerk. d. Verf.] und ich nach einem beschwerlichen Gletschermarsche fast 3000 Fuß hoch auf seiner schwarzen, wetterzerklüfteten Höhe, deren herrliche Säulenstruktur unter allen Neigungen verworfen war.“
Die “Insel Wiener Neustadt” auf der Karte (Foto: Michael Weller)
So beschwerlich die Erforschung von Kaiser Franz Josef-Land war, noch kräftezehrender gestaltete sich der Rückzug vom Polarmeer. Nachdem die Tegetthoff in einer Eisscholle festgefroren war, blieb der Mannschaft nichts anderes übrig, als sie zu verlassen und mit Schlitten, aufgesattelten Rettungsbooten, dem notwendigen Proviant und der unentbehrlichen Ausrüstung per pedes über das Packeis nach Süden zu marschieren. Nach zwei entbehrungsreichen Monaten erreichten sie das offene Meer, wo sie mit ihren Rettungsbooten rund 500 km durch die Barentsee nach Nowaja Semlja navigieren mussten.
Illustrationen einer herausragenden Expedition (Fotos: Michael Weller)
Die Freude über die Rückkehr der Expeditionsmitglieder und das Interesse an ihren Entdeckungen war enorm. Payer verbrachte den Rest seines noch vier Jahrzehnte währenden Lebens, um die Eindrücke, die er bei der Expedition gewonnen hatte, aufzuarbeiten und zu vermitteln. Das Besondere an Julius Ritter von Payer waren die Fähigkeit, seinen Entdecker- und Forschergeist und die Freude an der Wildnis mit seinem künstlerischen Talent zu verbinden, und die bewundernswerte Gabe, seine Erkenntnisse und Eindrücke bildnerisch, literarisch und rhetorisch zu vermitteln.
Der Park in der Zehnergasse ist Julius Payer gewidmet und am neuen Spielplatz unter dem Motto „Schifffahrt und Eis” trägt das große Spiel- und Kletterschiff den stolzen Namen „Admiral Tegetthoff” (Foto: Busy Shutters)
Wenn Einsatzwille und Durchsetzungsvermögen Namen hätten, wäre ihrer dabei: Stefanie Pfeiffer. Sie hat die Feuerwehr-DNA, sie trägt ihr Scherflein bei.
In meiner Stadt fürs Leben leben viele Menschen, die anderen Menschen helfen, sie retten, sie „am Leben halten!“ In den meisten Fällen ehrenamtlich, wohlgemerkt. Manche Pensionäre widmen sich, was ihnen auch zusteht, dem Golfen, dem Angeln oder dem Reisen. Heinz May und seine Gattin widmen sich ihren acht Enkelkindern – und Heinz eben zusätzlich der Nächstenhilfe, beim Roten Kreuz.
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