Wenn Einsatzwille und Durchsetzungsvermögen Namen hätten, wäre ihrer dabei: Stefanie Pfeiffer. Sie hat die Feuerwehr-DNA, sie trägt ihr Scherflein bei.
Meine Stadt fürs Leben … ist mehr als 800 Jahre alt. Und es sind zwei junge Frauen, die die Geschichte(n) ganz genau kennen.
Von wegen langweilig und verstaubt! Die Geschichte unserer Stadt liegt in Händen zweier Damen: Mag. Sabine Schmitner-Laszakovits vom Stadtarchiv und Mag. Julia Schlager vom Museum St. Peter an der Sperr, beide 41 Jahre jung. Wir haben mit beiden gesprochen – über die Zukunft der Vergangenheit, Lieblingsobjekte und mehr.
Warum ist Geschichte sogar spannend?
Sabine Schmitner-Laszakovits, Studium der Geschichte und Publizistik, Archivarin seit 2005: „Man bekommt dadurch einen anderen Blick auf Gegenwart und Zukunft. In der Geschichte sieht man Entwicklungslinien, Zyklen und Formen zu leben und das alles gibt einen viel breiteren Blick. Spannend ist auch immer die unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten, das schult zu kritischem Denken.”
Sie hat den Überblick: Sabine Schmitner-Laszakovits im Archiv. (Foto: Busy Shutters)
Julia Schlager, Studium der Archäologie, Kunst- und Kulturvermittlerin seit 2019: „Es ist interessant zu sehen, wie Menschen in den verschiedenen Epochen gelebt haben, wie sie auf Dinge reagiert haben und was sich daraus entwickelt hat. Der Aspekt, den ich im Museum besonders mag, ist dass wir Geschichte durch Objekte erlebbar und sichtbar machen können.“
Fingerspitzengefühl gefragt: Julia Schlager bei der Arbeit. (Foto: Busy Shutters)
Was genau tun eine Archivarin und eine Kunst- und Kulturvermittlerin?
Sabine Schmitner-Laszakovits: „Wir bestimmen, welche Katzenvideos für die Nachwelt aufgehoben werden. Nein, Spaß. So wecke ich bei Kinderführungen das Interesse. Wir sind zuständig für die Übernahme und Bewahrung von Akten der Stadt. Das heißt wir bewerten die Relevanz von etwa Akten, Plänen, Urkunden und allem, was im Magistrat so produziert wird und archivieren das dann. Dazu kommt noch der Aspekt des Sammlungswesens: Die ganze Geschichte der Stadt … Personen, Vereine, Geschäfte, Institutionen, Zeitungen, Stadtansichten, Fotos und noch mehr. Bei uns lagert alles, was älter als 30 Jahre ist, das älteste Stück ist eine Urkunde aus dem Jahr 1239. Wir helfen auch gerne weiter, wenn Privatpersonen oder Firmen auf der Suche nach Informationen sind und wir machen auch Führungen. Für das Archiv 2.0 sind wir laufend auch mit der Digitalisierung im Hinblick auf die Langzeitarchivierung beschäftigt.“
Julia Schlager: „Ich erstelle Programme und Workshops für Ausstellungen, bin Kuratorin beim Konzipieren und Organisieren von Ausstellungen und auch zuständig fürs Schaudepot und die Ausstellung in den Kasematten. Wenn man so will, ist das Archiv die Quelle und das Museum die Produktpräsentation. Wir arbeiten für Ausstellungen zu historischen Themen sehr eng zusammen. Natürlich kümmere ich mich auch um die historischen Objekte der Dauerausstellung und in den Depots. Da geht’s um die richtige Lagerung, dass alles schädlingsfrei bleibt und regelmäßige Kontrolle. Unsere ältesten Stücke sind urgeschichtliche Funde aus der Zeit um zirka 1000 vor Christus. Ebenso wie im Archiv werden auch unsere Stücke laufend digitalisiert. Und dann wären da noch die Konzerte im Museum und die Akquise von Kooperationspartnern wie zum Beispiel das Zoom Kindermuseum Wien für die Mitmachausstellungen.“
Immer im regen Austausch: Archiv und Museum. (Foto: Busy Shutters)
Gibt’s ein Lieblingsstück im Archiv und im Museum?
Sabine Schmitner-Laszakovits: „Ja und dieses Stück ist nicht wertvoll im materiellen Sinn, spiegelt aber wider, was mittlerweile auch ein wichtiger Aspekt ist: nämlich den Zeitgeist zu konservieren, die Erhaltung und Dokumentation möglichst vieler Aspekte des städtischen Lebens. Mein Lieblingsstück ist eine Autogrammkarte des Darth Vader-Darstellers David Prowse für Altbürgermeisterin Dierdorf auf der steht: „To Traude The force is strong in you.“
Die Autogrammkarte von David Prowse. (Foto: Archiv)
Julia Schlager: „Mein Lieblingsstück ist eine Statuette der Heiligen Elisabeth aus dem 15. Jahrhundert in der originalen Fassung. Sie stand zuerst in einem Armenhaus, dann im Bürgerspital am Domplatz und wurde nach einem Bombenangriff völlig unbeschädigt aus dem Trümmerhaufen geborgen. Das ist wie ein Wunder. Jahrhundertelang hat sie Menschen Trost gespendet und jetzt darf sie sich bei uns als Kunstwerk bewundern lassen. Ich finde diese Geschichte sehr berührend.“
Die Statuette der Heiligen Elisabeth. (Foto: Busy Shutters)
Wenn Einsatzwille und Durchsetzungsvermögen Namen hätten, wäre ihrer dabei: Stefanie Pfeiffer. Sie hat die Feuerwehr-DNA, sie trägt ihr Scherflein bei.
In meiner Stadt fürs Leben leben viele Menschen, die anderen Menschen helfen, sie retten, sie „am Leben halten!“ In den meisten Fällen ehrenamtlich, wohlgemerkt. Manche Pensionäre widmen sich, was ihnen auch zusteht, dem Golfen, dem Angeln oder dem Reisen. Heinz May und seine Gattin widmen sich ihren acht Enkelkindern – und Heinz eben zusätzlich der Nächstenhilfe, beim Roten Kreuz.
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