Wenn Einsatzwille und Durchsetzungsvermögen Namen hätten, wäre ihrer dabei: Stefanie Pfeiffer. Sie hat die Feuerwehr-DNA, sie trägt ihr Scherflein bei.
Diese Bewertung hört man aus berufenen Mündern. Meine Stadt fürs Leben … war der Ausgangspunkt seiner grandiosen internationalen Erfolge. Dort sind seine familiären und musikalischen Wurzeln – und die sind eng verwoben. Sehr eng.
Seine musikalische Weltreise begann in Wiener Neustadt mit der Band „STAFF“, in der er mit seinem Vater Fritz und seinem Bruder Stefan gespielt hat. Seine Tour führte ihn nicht nur quer durch Europa – mit doch auch sesshaften Jahren in London und Berlin.
Alle Musik-Größen mit denen Flo live spielte zu nennen, kann man hier aus Platzgründen schlichtweg vergessen. Nur als Beispiele genannt: Ambros, Hirsch, Kolonovits zu Schiffkowitz, Annett Louisan, Tim Neuhaus, Bluatschink und Tini Kainrath, Hari Stojka und Rounder Girls. Studioaufnahmen u.a. mit STS, Russkaja, Nina Proll oder Pizzera & Jaus und, eh klar, „Wanda“, wohin er nach 20 Jahren „BLUE MEN GROUP“ wechselte.
Flo Holoubek (3.v.r.) mit der Band Goldfisch’ mit Mitgliedern der Original Falco-Band (Foto: U4 Diskothek)
Herr Holoubek, sie sind in Ihrer Heimatstadt zurück. Um zu bleiben? Siegten familiäre Wurzeln über musikalischen Flügeln?
Flo Holoubek: Also eigentlich bin ich gekommen, um zu bleiben. 20 Jahre auf meinem Reisetacho fühlen sich für mich soweit ganz gut und ausreichend an und nun war es aus mehreren Gründen an der Zeit heimzukommen.
Sie wirken stets wie ein Sunnyboy, sind Drummerboy und auch Dreamerboy – sie haben ihre Träume wahrgemacht. Gibt es Tipps, was sie träumenden Jungmusikern auf den Künstlerweg mitgeben wollen?
Ich würde gerne musikverliebte Menschen dazu ermutigen, ihren ganz eigenen musikalischen Interessen und Ideen zu folgen, vielleicht eine Band zu gründen oder gar eigene Musik zu schreiben. Es geht nicht um richtig/falsch. Wenn sich am Ende die Gesichter der Zuhörenden nicht zu stark verzerren, kann man ja grundsätzlich erstmal nicht zu weit ab vom Weg sein. Ich glaube, Spieltrieb ist der essenziellste Motor, der Musik ausmacht, schafft und antreibt. Demnach soll man einfach spielen, spielen, spielen. Es muss letztlich Spaß machen.
Fühlen Sie sich nach so viel Auslandsjahren immer noch oder sofort wieder als waschechter Wiener Neustädter? Einmal und immer?
Ja, das tue ich absolut. Ich war ja dennoch all die Jahre auch immer beruflich in Österreich und falls mal nicht aus Musikgründen, gab‘s ja schon dank der Größe meiner Familie immer noch zahlreiche Anlässe zum Feiern für einen g‘schwinden Kurzbesuch. Und noch dazu hab‘ ich ja noch einen Ausweis von der Stadtbibliothek, das sollte reichen.
Vor seiner ehemaligen Schule, dem BORG (Foto: Busy Shutters)
Familie ist Ihnen wichtig. STAFF war ja quasi ein Familienbetrieb. Ihren Vater Fritz und Ihre Mutter Luise sieht man oft in der Stadt flanieren, wo wird der Wanda-Drummer sinnieren und mögliche zukünftige Projekte nachdenken?
Nun, ich schätze, dass ich am ehesten die Weitläufigkeit des Stadtrandes bevorzuge und dort meine Gedanken eher abstrahieren kann. Ich bin ja meine ersten vier Jahre in der Robert-Stolz-Siedlung am Musikantenviertel-Rand aufgewachsen, bevor es dann anschließend für uns Richtung Flugfeld ging. Sonst bin ich auch gern im Umland unterwegs, ich liebe die Hohe Wand und den Neudörfler Badesee.
Sie sind zurück und gehen gleich wieder auf große Gastspielreise in die Schweiz, Deutschland und Österreich. „Holoubek & Söhne“ klingt nach einem alten, aber guten Werbeschild eines Geschäfts mit Qualitätsware. STAFF hat ja auch Qualitätsware musikalischer Art gebracht. Wird es ein Reunions-Konzert geben?
Oh, das wäre natürlich schon schön! Mal schauen, im Herbst 2026 hätten wir unser 35jähriges Jubiläum seit unserem ersten Konzert im Volksheim Neusiedl/Pernitz und bis dahin wäre noch ein bisserl Zeit, die alten Texte wieder zu lernen.
Sie haben 1999 am BORG, no na, mit Schwerpunkt Musik maturiert. In dieser Zeit konnte man nicht nur nach dem Unterricht viele SchülerInnen im Cafe Ziegler treffen. Manchmal waren mehr SchülerInnen bei der „Emma“ (Spitzname des Cafes) – als in den Schulklassen, sagt ein Gerücht. Die „Emma“ war auch Ihr Familientreffpunkt in der Innenstadt. Wo wird Flo Holoubek seinen Kaffee, sein Mineral genießen?
(lacht), Ja, die „Emma“, das war schon ein wunderbarer Ort zum „Lernen“ – reichlich Pythagoras für Tiefenentspannte. Aber da jenes Café Ziegler und auch das Corso, das Theaterkaffee sowie das Bernhardt mittlerweile nicht mehr zur Kaffeelandschaft Wiener Neustadts gehören, werde ich mir wohl einen neuen Koffein-Dealer finden müssen, ad hoc tendiere ich mal zum „Ferstl“, das empfinde ich auch noch als wahres Kaffeehaus.
Wo alles begann: Flo Holoubek hat in der Josef Matthias Hauer-Musikschule Schlagzeug gelernt (Foto: Busy Shutters)
Sie haben gemeinsam mit Ihrem Bruder Stefan ganz aktuell den Song „Stadtrandkinder“ produziert, beide blicken damit auf ihre Kindheit zurück. Wie erblicken Sie nun Ihre Stadt?
Ich schätze mich schon sehr glücklich, hier groß geworden zu sein. Hier ist’s nicht zu klein, nicht zu groß, man kann in sämtlichen Richtungen alles Unterschiedlichste finden. Und wenn man möchte, ist man in einer halben Stunde in der einzigen kosmopolitischen Stadt Österreichs, die für mich als Fernreisender natürlich immer ein wichtiger Hafen war und ist. Ich glaube aber dennoch, dass es sich erst jetzt nach all der Zeit im Ausland für mich richtig anfühlt, hier wirklich anzukommen.
Nochmals zu „Stadtrandkinder“, die ihr damals wart. Heute statt am Rand im Mittelpunkt. Mag man irgendwann wieder nicht im Mittelpunkt stehen? Macht Mittelpunkt auch Stress?
Ich sehe mich eigentlich nicht wirklich im Mittelpunkt. In fast allen von meinen beruflichen Projekten bin ich Schlagzeuger und somit auch automatisch vorwiegend begleitendes Bandmitglied und in der 2. Reihe zuhause. Aber ich singe auch für mein Leben gerne, hatte auch vor geraumer Zeit mein erstes Soloalbum „like a hike“ auf meinem eigenem Berliner Plattenlabel „lametta“ rausgebracht, habe aber diesen Weg als Leadsänger nie richtig weiterverfolgt. Aber Stadtrandkinder“ vor Kurzem mit meinem Bruder Stefan zu veröffentlichen, war vielleicht der erste Schritt wieder in jene Richtung, bin auch selbst sehr gespannt, inwiefern meine Rückkehr jenen gesanglichen Weg für mich weiterinspiriert, hier ist für mich vieles offen. Aber zur Frage zurück … ja, ich denke „im Mittelpunkt stehen“, bedeutet sehr wohl ein ganz besonderes Maß an Stress und am Ende empfinde ich meine Wesensnatur schon eher gemütlicherer Herkunft und weiß eigentlich gar nicht, ob das so in jener Form für mich was wäre.
Was für eine gesellschaftliche Rolle spielt Ihre Stadt in Ihrem Familienleben. Was ist in Wiener Neustadt ihr persönlicher Paukenschlag oder stark wie ein „Flo-Drum-Solo?“
Eigentlich sehe ich Wiener Neustadt als Rückzugsort, wo ich mich von den Paukenschlägen der verschiedensten Bühnen erhole und wieder neue Kraft fürs nächste Drumsolo finde. Aber natürlich kennt man mittlerweile viele Leute und jeder etwaige Abend im Restaurant oder Spaziergang in der Fußgängerzone wird automatisch zum gesellschaftlichen Event, da man ja dementsprechend “Hallo“ sagt. Gesellschaftlich liegen in Neustadt halt alle meine großen Kindheits- und Jugendwurzeln, sprich eine volle und bunte Lebensspanne bis zu meinem ersten Auslandsengagement in Las Vegas 2004, ab dann gings ja dann weiter nach Berlin, usw., aber wenn ich die Frage richtig interpretiere, würde ich antworten, dass vor allem die Menschen hier mein „Flo-Drum-Solo’ bedeuten, also meine Familie und all meine Freunde hier.
Die Musikschule Wiener Neustadt, wo du u.a. ausgebildet wurdest, hat große MusikerInnen hervorgebracht. Sie ist aber auch fast wieder ein Familienbetrieb – Ihre Großmutter, Ihre Mutter waren dort Pädagoginnen. Und auch Ihre Freundin ist dort ebenso musikalisch kreativ tätig. Musikschule – ein Quell des Erkennens und Förderns von Talenten?
Meine Oma hatte dort Gitarre unterrichtet und meine Mutter Gitarre und Blockflöte im BORG, das war sicherlich eine sehr starke musikalische Prägung für mich. Ich bin auch der Meinung, dass man das musikalische Grundvokabular vorerst erlernen muss, um seine eigenen Worte und Sätze damit ausdrücken zu können. Demnach bin ich meinen Lehrern Fritz Weinwurm und Heribert Metzker zutiefst dankbar, dass sie mir in jener Welt geholfen haben, meine eigenen Wege zu bereisen. Und ja, es stimmt, dass ich auch meine Freundin über schicksalshafte Ecken in jenem Hause kennenlernen durfte. So gesehen, bedeutet die Hagenmüllergasse für mich wahrhaftig äußerst prägende Längen- und Breitengrade.
Können Schlagzeuger besser mit Stäbchen essen?
Auf jeden Fall. … aber leider nur im 7/8-takt.
Wenn Einsatzwille und Durchsetzungsvermögen Namen hätten, wäre ihrer dabei: Stefanie Pfeiffer. Sie hat die Feuerwehr-DNA, sie trägt ihr Scherflein bei.
In meiner Stadt fürs Leben leben viele Menschen, die anderen Menschen helfen, sie retten, sie „am Leben halten!“ In den meisten Fällen ehrenamtlich, wohlgemerkt. Manche Pensionäre widmen sich, was ihnen auch zusteht, dem Golfen, dem Angeln oder dem Reisen. Heinz May und seine Gattin widmen sich ihren acht Enkelkindern – und Heinz eben zusätzlich der Nächstenhilfe, beim Roten Kreuz.
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