Frische. Genuss. Vitamine. Das garantiert „Obst und Gemüse Jakob“ am Marienmarkt.
Piotr Szpak – der Mann mit den guten und gesunden Beziehungen. Auch zu dem in Österreich bekannten Vitamin B – aber er hat auch zu allen anderen Vitaminen guten Beziehungen. Er nimmt sie persönlich und dies merkt man, dass er nicht nur davon lebt, sondern dafür lebt. Piotr Szpak – der mit der Frische. Ihn sieht man immer freundlich als lächelnden Obst- und Gemüse-Experten.
In meiner Stadt fürs Leben ist dieser Marktstand ein energiegeladenes Schmuckkästchen und voller wichtiger Vitamine, Ballast- und Mineralstoffe – ein Vitamin-Leitbetrieb. In Österreich gibt es laut Statistik Austria (Stand 2023) beim Pro-Kopf-Jahresverbrauch ein Kopf an Kopf-Rennen bei den beliebtesten Obstsorten: Bananen 16,7 Kilo, Äpfel 16,5 Kilo, Orangen 5,8 Kilo. Beim Gemüse schaut das Ranking so aus: Sieger waren die Tomaten mit 31, 3 Kilo Jahresverbrauch, an letzter Stelle rangiert der Spinat mit 0,9 Kilo. Aber das ist ein „Wettkampf”, wo es nur Sieger gibt – die KonsumentInnen.
Piotr Szpak preist seine Waren mit seinem liebeswürdigen Akzent in sympathischer Art und Weise an. Der Gemüsestand gehört mittlerweile zum Hauptplatz wie früher der „Zeitungs-Wickerl“ oder die Telefonzellen vor der Würstel Boutique Wilczek.
Die Kunden schätzen und mögen Piotr Szpak – für die gute Ware und die netten Plaudereien (Foto: Busy Shutters)
Sie sperren um 07:30 Uhr ihren Stand auf. Wer kauft um diese Zeit „Gesundheit?“ Ich bin schon um 06:30 Uhr am Hauptplatz und bereite meinen Stand auf den Ansturm auf die Vitamine zu. Bei Laden-Öffnung warten bereits immer Angestellte der nahen Geschäfte und Betriebe wie zum Beispiel von Banken. Aber um 06:30 Uhr „gehört“ der Hauptplatz mir. Er ist mein zweites Zuhause – wenn es nach den hier verbrachten Stunden geht, sogar mein erstes Zuhause.
Wann sind Sie nach Wiener Neustadt gekommen? 1985 war der Obststand Jakob am Hauptplatz noch in der 3. Reihe der Marktstände in einem mobilen Zelt angesiedelt. Als ich am 1. April 1990 als Angestellter bei Obst und Gemüse Jakob eintrat, war unser Stand schon in der 1. Reihe. Zig Jahre später bin ich Eigentümer dieses Unternehmens. Natürlich erfüllt mich das mit Stolz. Noch mehr stolz macht mich die Stammkundschaft und die Freundlichkeit, die mir entgegenschlägt.
Gibt es „Trendobst?“ Eindeutig Avocado und Mango. Aber auch diese exotischen Obstarten sind in 24 Stunden vom Baum in meinem Laden. Frische steht bei meinen Waren ganz, ganz oben. Beim Preis-Leistungs-Verhältnis steht Leistung im Vordergrund. Ich habe nur gelegte Ware, keine gestapelte, das verhindert die Quetschungen. Und wie bei allen Waren und Güter dieser Welt kostet hohe Qualität ein bisschen mehr – da reden wir von rund 10% gegenüber dem Supermarkt. Der Geschmack beim Verzehr wird es danken.
Frische, die man schmeckt – gibt’s am Marienmarkt! (Foto: Busy Shutters)
Sind die Wiener Neustädter Obst- und Gemüseesser? Auf alle Fälle. Meine Kundschaft besteht zu 80% aus Stammkunden und zu 20% aus „Faststammkunden“. Letztere sind meist Mütter mit Kindern, die ein gesundes Mahl auf die Teller zaubern möchten. Meine Enkelin Zoe, die hier höchst professionell und absolut kundenfreundlich arbeitet, hat die Kochausbildung an der HLW abgeschlossen, und steht mit ihrem Wissen den KundInnen beratend zur Seite. Und auch ich kann von ihr noch etwas lernen. Mit ihr ist auf alle Fälle die Nachfolge geregelt.
Ihr Lieblingsobst? Was kommt außer Obstsalat noch auf den Teller? Beim Gemüse liebe ich Gurken, Tomaten und Paradeiser, beim Obst Zwetschken, Nektarinen und Clementinen. Was sonst noch auf den Teller kommt? Kein Fleisch seit Jänner, seit dieser Zeit bin ich Vegetarier und habe bereits 15 Kilo abgenommen. Da mein Stand-Nachbar „Papa’s Kitchen“ meine Waren zu wahren Köstlichkeiten verarbeitet, speise ich jeden Tag bei ihm.
Kernfrage Kernobst, saisonales Obst oder Ganzjahresobst? Bunt gemischt, die Kundschaft weiß, dass abgesehen von exotischen Früchten, alles aus Österreich kommt, zum Beispiel Beeren und Zwetschken aus dem Burgenland und der Steiermark. Sehr nachgefragt ist das Obst fürs Marmeladeeinkochen. Die kann telefonisch bestellt werden. Als Dank habe ich schon einige Gläser Marmelade von Kundinnen bekommen.
Mit Enkelin Zoe hat Piotr Szpak auch seine Nachfolge schon gesichert (Foto: Busy Shutters)
Würden sie aus einer Blindverkostung von Obst im Vergleich zu einem Supermarkt als Sieger hervorgehen? Hundertprozentig. Dazu bin ich jederzeit bereit. Jede Obstsorte verkoste ich vor dem Kauf persönlich und das täglich und das seit über 30 Jahren. Wie ein Weinkenner lasse ich vor der Verkostung die Farbe und die Form wirken, erst dann den Geschmack.
Wären sie nicht in dieser Branche, was hätten sie sonst gemacht? Auch wenn mir die Knochen von der Schlepperei jeden Tag ein bisschen mehr wehtun – dieser Beruf ist für mich Berufung. Die Plauderei und Tratscherei mit meinen Kunden und Kundinnen und mit meinen Nachbarn gibt mir so viel – wie es kein anderer Job schaffen könnte.
Piotr Szpak verkostet jedes Obst, bevor es in den Verkauf kommt (Foto: Busy Shutters)
Als im Jahr 1871 die Idee zu einer österreichisch-ungarischen Polarexpedition entstand, gab es im hohen Norden noch vieles zu entdecken. Gerhard Geissl vom Stadtarchiv erzählt die abenteuerliche Geschichte rund um den herausragenden Entdecker Julius Payer.
Wenn Einsatzwille und Durchsetzungsvermögen Namen hätten, wäre ihrer dabei: Stefanie Pfeiffer. Sie hat die Feuerwehr-DNA, sie trägt ihr Scherflein bei.
In meiner Stadt fürs Leben leben viele Menschen, die anderen Menschen helfen, sie retten, sie „am Leben halten!“ In den meisten Fällen ehrenamtlich, wohlgemerkt. Manche Pensionäre widmen sich, was ihnen auch zusteht, dem Golfen, dem Angeln oder dem Reisen. Heinz May und seine Gattin widmen sich ihren acht Enkelkindern – und Heinz eben zusätzlich der Nächstenhilfe, beim Roten Kreuz.